Die Betreuung unseres Nachwuchses muss auch im Interesse der Wirtschaft durch sie selbst gefördert werden.
Bei der Kinderbetreuung müssen die Kommunen mit den großen Arbeitgebern des Ortes zusammenarbeiten. Hierbei geht es nicht allein um die fehlenden Betreuungsplätze. Wenn die Firmen eigene Kitas und Schülerbetreuungen für ihre MitarbeiterInnen anböten, gäbe es mehr gut ausgebildete Frauen, die frühzeitig wieder in den Beruf zurückkehren. Dadurch sollte ein vielzitierter Fachkräftemangel eigentlich kein Thema mehr sein. Hier muss der Bund die Kommunen und Arbeitgeber gezielt entlasten. Am nicht zielführenden Kinder- und Betreuungsgeld kann gespart werden.
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Kinderbetreuung durch Wirtschaft? Auf keinen Fall! Wir brauchen keine arbeitsmarktkonformen Kinderverwahranstalten, sondern familienfreundliche Arbeitsbedingungen für Eltern betreuungspflichtiger Kinder! Eine inhaltliche Einmischung in Erziehungsfragen darf es keinesfalls geben. Unternehmen sollten sich durch angemessene Steuern an den Kosten für das Gemeinwohl, der allgemeinen Daseinsvorsorge und der Infrastruktur beteiligen statt trickreiche Steuerverkürzung zu betreiben. Existenzsichernde Tariflöhne, innovative Arbeitszeitmodelle und Schaffung von unbefristeten Arbeitsplätzen statt Minijobs, Aufstockerjobs und Leiharbeit wären für Firmen die allgemeinwohlfördernden Aufgabenfelder.
Übrigens… der vielzitierte Fachkräftemangel ist ein Märchen! Den gab es nie! Es gibt nur einen Mangel an billigsten Lohnsklaven mit Facharbeiterniveau, der die grenzenlose Profitgier der Wirtschaft befriedigt.
Marion Wiese11.06.2016 08:50 Uhr