
Es gibt aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten sich zu verhalten, wenn man mit Zuständen unzufrieden ist: Entweder man wartet und hofft darauf, dass es andere richten oder man agiert selbst. Da ich ein ungeduldiger Mensch bin, habe ich mich für letztere Alternative entschieden. Die zur Verfügung stehenden Interessengemeinschaften namens Parteien zeigt fast ausnahmslos Schwächen in der Umsetzung von Veränderungen, darum erscheint mir der Weg als Direktkandidat, ohne an die Vorgaben solch ohnmächtiger Strukturen gebunden zu sein, eine gute Möglichkeit, Verbesserungen selbst einzubringen.
Aus meiner 25 jährigen Berufserfahrung als Ingenieur und Umsetzer von Veränderungen und Verbesserungen, sehe ich zwei blockierende Schwächen der agierenden Parteien: - es ist keinerlei fachliche Qualifikation erkennbar und - offensichtlich auch keine methodische Kompetenz, um Ideen in die Realität umzusetzen.
Als Schlechtwetterkapitän in der Industrie habe ich extrem viel methodische Kompetenz aufgebaut und weiss, wann und wie ich mir fachliche Kompetenzen ins Team hole.
Da fällt mir überhaupt nichts ein. Ausser vielleicht, dass die TTIP-Aktivitäten ins Straucheln gebracht wurden, aber wenn man unter dem Begriff "politische Ereignisse" Aktionen von Politikern zählt, fällt dieser Punkt ja nicht darunter, da dieses Ergebnis eher von Nicht-Politikern erzielt wurde.
Einführung von Methoden zur Umsetzung von Beschlüssen und Vorhaben. Transperenz in der Visualisierung des aktuellen Status solcher Projekte. Verbesserung der direkten Einflussnahme durch die Bürger.
Macht scheint die meisten Menschen zu korrumpieren. Mein Vorteil ist, dass ich mit Macht nicht viel anfangen kann. Ich beziehen kein positives Gefühl aus der Idee Macht zu haben. Dadurch ist dies erst ma kein Thema für mich. Aber ein gutes Mittel um Missbrauch zu verhindern, ist absolute Transparenz. D.h. man braucht auch das Standing zu seinen Fehlern zu stehen. Und wenn man Grosses vor hat, werden auch Fehler passieren. Das ist nicht schlimm aber es darf nichts vertuscht werden. Diese Transparenz lässt sich im Prinzip immer herstellen. Im derzeitigen politischen System könnte dies jedoch eine der ersten grossen Herausforderungen sein.
Ich bin Diplom-Ingenieur der Werkstoffwissenschaften und arbeite seit vielen Jahren als freiberuflicher Schlechtwetterkapitän für Firmen, die extrem schwierige Projekte oder Veränderungen umzusetzen haben. D.h. zum einen kenne ich die methodischen Voraussetzungen, um komplexe Grossprojekte umzusetzen und zum anderen habe ich viel Erfahrung in der Organisation von allzu menschlichen Teams.
Sobald ich feststelle, dass meine Art, die Vorhaben anzugehen, von niemandem mehr unterstützt wird oder ich das Feedback von Gleichgesinnten bekomme, dass ich nicht mehr dazu passe, wird es Zeit meinen Sitz zu verlassen. Da es generell um Veränderungen in einer Gesellschaft geht, rechne ich sowieso damit, dass irgendwann der Zeitpunkt erreicht ist, wo meine Methoden und Ansichten nicht mehr die optimalen sind und jemand anderes besser weiter agieren kann. Ich werde mich nicht von der Aussicht weiter im Fahrersitz zu bleiben korrumpieren lassen, sondern räume diesen dann gerne für jemanden, der die Aufgaben dann besser weiter führen kann.
Einseitige Vorteilnahme ist niemals tolerabel. Meine persönliche Grenze ist erreicht, wenn jemand geschädigt wird. Und ich spreche hier nicht nur von Menschen. Genauso geht es auch unsere Umwelt. Stark lokales denken führt zu inzüchtigem Denken. Generell ist eine langfristig erfolgreiche Strategie immer durch Vielfalt statt Einfalt gekennzeichnet.
Zum einen beschreibt der Spruch "think global, act local" schon mal sehr gut, was für Strukturen Sinn machen. D.h. lokale wirtschaftliche Interessen sollten erst mal Priorität und Unterstützung bekommen. Andere wichtige Punkte sind hierbei für mich die intakte Umwelt und der Tierschutz. Industrielle Interessen sind häufig von Entscheidern geprägt, die nie persönliche Verantwortung für ihr Tun tragen müssen. Das darf nicht sein und muss bei der Zusammenarbeit mit Interessengruppen berücksichtigt werden. Eine Beurteilung von Vorhaben aus dem Blickwinkel eines kompletten Lebenszyklus (from craddle to grave) kann verhindern, dass nur kurzfristige Vorteile für einzelne Interessengruppen unterstützt werden.
Odysseus: trotz aller Widernisse hat er alle Herausforderungen meistern können und ist am Schluss glückliche nach Hause gekommen.